13.04.2021

IoT und Smart Building

Vernetzung und Steuerung auf allen Ebenen | Unter dem Sammelbegriff Internet of Things (IoT) werden heute alle Mechanismen zusammengefasst, die es erlauben, Anlagen, Anlagenteile, Sensoren und Aktoren sowie generell funktionale Einheiten technischer Systeme zu steuern oder auszuwerten.

Die technischen Möglichkeiten beginnen bei der Fernsteuerung der eigenen Hausgeräte (Stichwort „Smart Home“) und enden letztlich bei der komplexen Steuerung von Maschinenparks, zusammenhängenden Produktionsanlagen oder der Realisierung effizienter energie- und umwelttechnischer Maßnahmen in Gebäuden und Einrichtungen. Besonders interessant ist dabei, dass die einzelnen Komponenten vernetzt und zu einem effizient gesteuerten Gesamtsystem verbunden werden können, das einem stetig optimierbaren Regelwerk unterliegt. Hier sind der Fantasie und dem letztlich Machbaren kaum Grenzen gesetzt.

Für die Vernetzung einzelner Elemente werden unterschiedlichste Technologien genutzt, besonders aber die aus der Informationstechnik bekannten Netzwerktechniken. Mit der heutigen Prozessortechnik ist es möglich, alle relevanten Schnittstellen auf kleinstem Raum und damit auch in die kleinsten technischen Geräte und Systeme zu integrieren. Ein Temperaturfühler oder ein Heizungsregler mit WLAN-Anbindung, eine Jalousiesteuerung mit Ethernet-Schnittstelle oder sogar drahtlos gesteuerte Reinigungsmaschinen sind in Gebäuden bereits heute verfügbar. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt, wenn man die Konvergenz zur Informationstechnik herstellt.

Die Einbindung dieser technischen Möglichkeiten ist bei „Smart Building“-Projekten zu beobachten. Anders als beim „Smart Home“ geht es dabei um die Automatisierung, Vernetzung und zentrale Bedienung der technischen Ausstattung von Zweckgebäuden wie beispielsweise Flughäfen, Industrie-, Handels- oder Bürogebäuden. Die elektrische Sicherheitstechnik trifft hier auf die Vernetzung konventioneller haustechnischer Systeme  durch die Gebäudeautomation. Bislang koexistieren die beiden Gewerke noch weitestgehend, doch ihre Verknüpfung führt zu mehr Effizienz im Bauen und Betreiben. Allerdings hat die Idee des „Smart Building“ jedoch noch wenig Niederschlag in den gängigen Baunormen und Standards gefunden und ist also im Bauwesen noch nicht angekommen. 

Für die weitere Entwicklung ist zu beachten, dass auch die potentiellen Gefahren der Vernetzung ganz konkret berücksichtigt werden, denn mit der Nutzung der IT rückt ein komplexes System aus unterschiedlichen Anlagenteilen plötzlich in den Fokus von Hackern. Die Daten von Sensoren werden zu begehrten und wertvollen Informationen, die nicht nur gewinnbringend veräußert, sondern auch durchaus zu Profiling- oder gar Spionagezwecken missbraucht werden können. 

Bei einem sinnvollen und vor allem bewussten Umgang mit den neuen Möglichkeiten von IoT und Smart Building bringt die Konvergenz jedoch in erster Linie große Vorteile. Durch individuelle, standardisierte oder auch Cloud-Lösungen lässt sich ein überaus positiver Effekt im Hinblick auf Umwelt, Betriebskosten und -aufwände, aber auch Einfachheit und Komfort erzielen. Die bewährten Schutzmechanismen der IT stehen zur Absicherung bereit und werden fortlaufend weiterentwickelt. 

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