26.04.2023

Vom Werkstudenten zum wissenschaftlichen Mitarbeiter

Nach sechs Jahren Praxiserfahrung als Werkstudent hat unser Kollege Malte Friedrichsen eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hermann-Rietschel-Institut (HRI) der Technischen Universität (TU) Berlin angetreten. In einem Interview berichtet er von seiner Arbeit bei uns und wie wir seine individuelle Entwicklung gefördert haben, anstatt ihm seinen Weg vorzuschreiben.

Malte, wie bist du damals bei uns gelandet?

Ich saß 2015 in meinem dritten Bachelorsemester in einer Lehrveranstaltung und habe vom Lehrbeauftragten von einer Stelle bei siganet erfahren. Der Dozent erzählte, Holger Wallmeier würde nach Berlin expandieren und dafür ein Team aufstellen. Da ich in die fachlichen Inhalte meines Studiums gerne meine Skills aus meiner Ausbildung zum Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik einbringen wollte, war ich direkt Feuer und Flamme. Das an meine Bewerbung anschließende Treffen mit Holger hat meine Begeisterung noch weiter verstärkt.

Unsere Niederlassung in Berlin hat bei deinem Gespräch noch gar nicht existiert. Wie war dein Start, als es so weit war?

Es war für mich unheimlich spannend zu erleben, wie der Standort aufgebaut und später von Philipp Hinz geführt wurde. Ich wusste die renommierten Projekte der Niederlassung von Anfang an zu schätzen. Mir wurde schnell klar, dass siganet keine Standardimmobilien plant – z. B. war ich am Bundesministerium für Finanzen beteiligt. Das hat sich auch in weiteren spannenden Technikprojekten wie dem UN-Campus in Bonn gezeigt. In meiner Zeit bei siganet hatte ich keinen einzigen Tag Langeweile.

Was hat dir neben den spannenden Projekten an der Arbeit bei siganet gefallen?

Als Teammitglied ist es zu spüren, dass siganet Teil der agn-Gruppe ist. Ich nenne die Konstellationen gerne das „Rundum-sorglos-Paket“, da man hier sehr tiefgreifende Einblicke über die Fachplanung hinaus erhält. Zum Beispiel war ich nicht nur in Berlin tätig, sondern habe auch ein Praktikum am Standort in Ibbenbüren absolviert, wo der Hauptsitz von agn ist. Hier habe ich neben dem Ibbenbürener siganet-Team die Generalplanerperspektive kennengelernt und konnte die Fachbereiche stets mit Fragen löchern. Es ist einzigartig, dass ein einzelnes Unternehmen so vielseitige Einblicke bieten kann. Dafür wurden sogar die Kosten für Fahrt und Unterkunft übernommen.

Wie war es, die Position als Werkstudent zu haben?

siganet ist ein super Ort für Abschlussarbeiten, weil es hier viele Ideen gibt und die Themen nah an den Bedarfen der Bauherren und damit am Zeitgeist sind. Mir wurde im Arbeitsalltag sehr viel Raum für meine Abschlussarbeit gegeben. Zudem hat siganet optimale Strukturen für Recherche. Mein besonderer Dank gilt Heiko Skuza-Jungblut, der mir alle Fachfragen für mein Thema beantwortet hat und ohne den ich nicht so ein tolles Ergebnis abgeliefert hätte.

Es wurde zudem darauf geachtet, dass ich Einblicke in verschiedenste Projekte mit sehr vielfältigen Anforderungen an Sicherheit und Energieeffizienz erhalte. Dadurch bin ich auch im Studium vorangekommen. Mein besonderer Dank gilt aber auch Mario Wolschke, von dem ich in meinem Kernbereich der Gebäudeautomation einiges gelernt habe.

Wie ist dein Weg nach deinem Bachelorabschluss weitergegangen?

Nach dem Bachelor bin ich bei siganet geblieben, aber nicht an der Fachhochschule – ich wollte gerne an die Uni, da diese noch fachlichere Vertiefungen ermöglicht. Auch dieser experimentelle Schritt wurde von siganet mehr als ich erwartet hätte unterstützt. Für meine Masterarbeit standen mir die Kollegen wieder toll zur Seite – vor allem Andreas Schulze – und auch die Arbeitsgruppe Smart Connected Buildings war eine Bereicherung.

Insbesondere im Master habe ich von der Reputation von siganet profitiert. Meine Anfragen von vertiefenden Informationen sind aufgrund der Bekanntheit von siganet auf große Hilfsbereitschaft gestoßen.

Was machst du jetzt nach dem Master?

Im Master ist mein Interesse an der wissenschaftlichen Perspektive von Gebäudeautomation und Digitalisierung gewachsen. Dann bot sich mir die Chance auf eine Stelle an der TU Berlin, die ich ergriffen habe. Seit April 2023 bin ich wissenschaftlicher Mitarbeiter und könnte mir auch vorstellen, eine Doktorarbeit zu schreiben. Aktuell befasse ich mich mit dem Spannungsfeld von Energieeffizienz und Innenraumluftqualität. Besonders mit dem Blick auf die postpandemischen Verhältnisse ist das ein wichtiges Thema der Zukunft, auch für die Praxis. Das Institut setzt auf praxisorientierte Forschung – ich bin sehr gespannt darauf, diese Facette des Gebäudebereichs kennenzulernen.

Inwieweit profitierst du auch in Zukunft von deiner Arbeit bei siganet?

Ich werde immer von meinen Wurzeln aus der Praxis profitieren – siganet hat mich über den Tellerrand blicken lassen. Mir wurde stets der Rücken freigehalten und nur aufgrund dieses Freiraums und der Unterstützung konnte ich mich entsprechend entfalten und weiterentwickeln. Für meinen weiteren Weg an der Uni habe ich das Bewusstsein über die bidirektionalen Beziehungen zwischen Ingenieur:innen und Handwerker:innen erlangt. Auch wenn mich mein Weg jetzt erst einmal in die Wissenschaft geführt hat, war siganet für mich der absolute Jackpot.

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